Richter im Fall Megaupload ausgetauscht

Noch gar nicht im Bett, Gast? Schön, dass Du hereinschaust! Einen angenehmen Aufenthalt wünscht das CompiWare-Team.
  • Richter im Fall Megaupload ausgetauscht, weil er Disney-Aktien besitzt

    Der Fall Megaupload beschäftigt Gerichte seit einem Jahrzehnt.

    Wichtigster Schauplatz ist Neuseeland, dort wird immer noch die Auslieferung von Kim Dotcom verhandelt.

    Doch es gibt auch in den USA straf- und zivilrechtliche Fälle und dort gab es nun eine bedeutende Entwicklung.

    Kim Dotcom und drei seiner wichtigsten Weggefährten wurden im Januar 2012 verhaftet, Grund war eine gemeinsame Aktion US-amerikanischer und neuseeländischer Behörden im Zusammenhang mit dem Online-Speicherdienst Megaupload. Diesem wurden und werden massive Urheberrechtverstöße vorgeworfen.

    Zuletzt gab es dazu auch signifikante Entwicklungen, denn die mitangeklagten Mathias Ortmann und Bram van der Kolk einigten sich mit der neuseeländischen Justiz auf einen Deal, der ihnen die Auslieferung in die USA erspart.

    Innerhalb kürzester Zeit gibt es nun eine weitere interessante Nachricht. Diese wirft aber ein eher schiefes Licht auf die US-Justiz.

    Denn der bisher für die straf- und zivilrechtlichen Fälle zuständige Richter musste seinen Posten räumen. Liam O'Grady, Bezirksrichter im US-Bundesstaat Virginia, wurde bereits vor einem Monat vom zivilrechtlichen Verfahren abgezogen (via TorrentFreak). Das haben die beiden mächtigen Lobbygruppen der Musik- und Filmindustrie (RIAA und MPA) in die Wege geleitet.

    Grund ist wohl ein Interessenskonflikt

    Der Grund dafür, dass O'Grady diesen Fall nicht mehr leitet, ist, dass der Richter früher für Disney gearbeitet hat und bis heute Anteile am Mediengiganten besitzt.

    Das jedenfalls behauptet Megaupload-Gründer Kim Dotcom und meinte gemeinsam mit seinem Rechtsteam, dass das ein Interessenskonflikt sei.

    Dotcom: "Richter O'Grady hat das nie offengelegt. Er zerstörte Megaupload ohne jede Anhörung."

    O'Grady wurde nun auch im strafrechtlichen Verfahren ersetzt, diesem sitzt nun Richter Anthony J. Trenga vor.

    Das Gericht begründete diesen Schritt nicht, laut Dotcom ist das aber nach einer Anfrage seiner Anwälte geschehen und ein Interessenskonflikt ist auch eine mehr als plausible Erklärung.