Diskussion: Amazon vs. Fachhandel vor Ort

Guten Abend Gast. Schön, dass Du hereinschaust! Einen angenehmen Aufenthalt wünscht das CompiWare-Team.
  • Wie geschrieben, würde ja ein kleineres Zeitfenster reichen. Aber doch nicht den ganzen Tag. Das schafft sogar DHL, wenn ich es aktiviere und jetzt der Hammer: DPD hat das auch.

    Funfakt: Früher waren ja bei Handwerkern solche Zeitfenster auch Normal. Ich nehme an, das es so zu den Rohrverlegervideos auf bestimmten Portalen gekommen ist. Leute hatten halt lange Weile.

  • Ich hatte es bisher erst ein Mal, dass auf eine persönliche Annahme bestanden wurde, das war neulich beim TV. Wobei es da einen Annahmecode gab, den ich sicher auch hätte weitergeben können. Und das Gerät kam zwei Tage früher als erwartet, also wieder sehr positiv.

    Das mit der persönlichen Annahme hat vielleicht auch mit der Region zu tun. Ich glaube bei uns hier auf dem Land, wo sich Hase und Igel guten Morgen sagen, gibt es wenig Probleme. Die stellen fast alles hier unter meinem Vordach ab (was ich auch explizit so will) und bisher ging auch nie was verloren.

    Ggf. gibt es auch bestimmte Waren, die häufig "verlorengehen" und dann werden da besondere Maßnahmen ergriffen. Wer weiß...

    Generell stört mich selbst die persönliche Annahme aber wenig, ich bin eh im Home Office. Ansonsten muss man halt direkt an eine Packstation bestellen oder so, das sollte ja normerweise gehen. Früher in der Stadt habe ich oft zum Arbeitgeber bestellt, aber das wird inzwischen meist nicht mehr so gern gesehen, da es einige Leute übertrieben haben und sich täglich Sachen liefern ließen (aber immer die anderen zur Tür mussten).

    Die Zeitfenster sind aber leider oft so groß, ist auch bei Großgeräten meistens so.

    Einmal editiert, zuletzt von Sybok (4. Mai 2023 um 18:54)

  • Momentan liest man gefühlt täglich von der Apple-Produkt-bestellt-Müll-im-Paket-Masche ... mittlerweile gibt es wohl auch Anzeichen, dass da in dem großen Stil organisierte Kriminalität dahinter stecken könnte/müsste.

  • Mit Sicherheit. Ich schrieb doch schon, dass meist Retourenbetrug hinter sowas steckt. Kriminelle bestellen Ware, packen sie vorsichtig aus, tun etwas anderes in den Karton und verschließen ihn sauber wieder. Dann senden sie einen billigen Artikel zurück und lassen sich das Geld erstatten. Im großen Stil kann man so extreme Summen ergaunern.

    Da hast Du als Händler keine Chance, wenn Du nicht jede Rücksendung öffnest und im Detail prüfst. Meistens werden aber Rücksendungen, die ungeöffnet aussehen, nicht geöffnet, weil das den Aufwand erhöht und den Wiederverkaufswert senkt. Es will ja heutzutage niemand Ware kaufen, wenn die Verpackung bereits geöffnet war.

    Und dann muss es wohl noch Fälle gegeben haben, wo Amazon tatsächlich Artikel vertauscht hat. Auch hier ist die Sache eindeutig.

    Angst habe ich vor so einem Fall jedenfalls nicht, man ist schlicht und ergreifend im Recht, wie auch hier gut beschrieben ist: https://www.amazon-watchblog.de/kritik/3337-fa…ale-betrug.html

    3 Mal editiert, zuletzt von Sybok (4. Mai 2023 um 19:39)

  • Die Fälle deuten eher darauf hin, dass irgendwo bei Amazon die Kriminellen schon die Produkte im großen Stil einsacken und Schrott in die Pakete packen. Die große Schweinerei ist aber wie Amazon damit umgeht - sie fahren halt die typische "Ignoriertaktik".

    Auch wenn mich das persönlich nicht trifft, habe ich einfach ein Problem damit, wenn Großkonzerne einfach ihre Macht ausnutzen und letztendlich der Verbraucher der Dumme ist.

  • Ja, nee. Bei Arschzone hast du ja einen sehr guten Support und einen sehr guten Rückgabeseservice. Nie Probleme gehabt. :drooling_face:

  • Das Amazon Abholstationen hat, die sogar 24/7 geöffnet oder zugänglich sind, wußte ich bisher noch gar nicht.

    Dank Euch wieder was gelernt.

    Warum wird einem das bei der Bestellung nicht von Haus an angeboten.

    Die nächste ist keine 5 Minuten zu Fuß entfernt in einer Tanke.

  • Die Fälle deuten eher darauf hin, dass irgendwo bei Amazon die Kriminellen schon die Produkte im großen

    Das kann ich mir schwer vorstellen, das wäre doch viel zu riskant. Die Retourenmasche kannst Du komplett anonym abwickeln, sowas nicht.

    Die große Schweinerei ist aber wie Amazon damit umgeht - sie fahren halt die typische "Ignoriertaktik".

    Da würde mich noch immer interessieren wer es besser macht. Wenn ich Probleme mit anderen Versendern hatte (und die hatte ich), haben die sich alle nicht mit ihrem kundenfreundlichen Service hervorgetan. Sei es damals Völkner (monatelang vertröstet worden obwohl Artikel nach wie vor verkauft wurde), Mindfactory (Ware wochenlang nicht lieferbar trotz vorheriger sofortiger Lieferbarkeit, umbestellt und dasselbe nochmal), Ikea (kompletten Schrank zurücksenden weil ein Kleinteil fehlte) etc. pp.

    Auch wenn mich das persönlich nicht trifft, habe ich einfach ein Problem damit, wenn Großkonzerne einfach ihre Macht ausnutzen und letztendlich der Verbraucher der Dumme ist.

    Sicherlich richtig, das ist er aber nur, wenn er sich nicht wehrt - was ich immer tue und auch jedem rate. Man hat das Recht auf seiner Seite!

  • Den Spruch Recht haben und Recht bekommen, kennst du sicherlich ... Amazon lässt es in einigen mir bekannten Fällen drauf ankommen. Kleine Verbraucher ohne Rechtsschutzversicherung stehen erstmal blöd da und darauf spekuliert Amazon.

  • Den Spruch Recht haben und Recht bekommen, kennst du sicherlich ... Amazon lässt es in einigen mir bekannten Fällen drauf ankommen. Kleine Verbraucher ohne Rechtsschutzversicherung stehen erstmal blöd da und darauf spekuliert Amazon.

    Glaube ich nicht. Amerikanische Unternehmen sind nicht für schlechten Support bekannt, sondern eher für die Ausbeutung deren Beschäftigten. :face_with_monocle:

    Meine Erfahrung ist, wenn du etwas bei Amazon monierst, dann springt der Support ganz schnell ein. Auch außerhalb der deutschen Garantieregeln. :)

  • Die Frage am Ende ist doch: Habe ich Ärger mit Amazon oder mit einem Unternehmen, das für Amazon arbeitet?

    Wen man den Support von Amazon kontaktiert, wird sehr schnell zu Gunsten des Kunden reagiert. Meine Erfahrung jedenfalls.

    Am Ende ist es für Unternehmen eher eine Kosten Nutzen Rechnung.

  • Wieso Verallgemeinerung?

    Ich bin Kunde und will, das für mein Geld optimale rausholen. Wie jeder Andere oder jedes Unternehmen. Dafür muss ich Hart arbeiten.

    Und wenn mir etwas zugesichert wird, so hat man das Einzuhalten. Wie, ist mir erst mal Egal.

    Und über Beschissene Arbeitsbedingungen lasse ich mir kein schlechtes gewissen machen. Dafür gibt es Gewerkschaften z.B..

    Und wer immer nur gegen Großkonzerne und das kapital schimpft ( Ja, die machen viel Mist und Scheiße) kann ja nach Kuba Russland oder Nordkorea gehen. Aber irgendwas ist immer.

  • Also in diesem Thread wird es immer abstruser - jetzt soll man schon nach Kuba, Russland oder Nordkorea gehen. Zu solchen Aussagen kann sich ja jeder selbst eine Meinung bilden :)

  • Wobei es da einen Annahmecode gab, den ich sicher auch hätte weitergeben können.

    War bei mir auch so, als ich mir mein MacBook Air bei Amazon bestellt hatte. Dort stand aber explizit dabei, dass ich den Code auch weitergeben kann. ;)

  • Den Spruch Recht haben und Recht bekommen, kennst du sicherlich ... Amazon lässt es in einigen mir bekannten Fällen drauf ankommen. Kleine Verbraucher ohne Rechtsschutzversicherung stehen erstmal blöd da und darauf spekuliert Amazon.

    Beim deutschen Verbraucherschutz - besonders bezogen auf Internethandel? Da wirst Du selten einen Anwalt einschalten müssen, die Drohung mit selbigem und das Kontaktieren des Verbraucherschutzes wird in den allermeisten Fällen die höchste Eskalationsstufe sein. Auch vor Amazon hätte ich im Zweifelsfall gar keine Angst, die Amis kochen auch nur mit Wasser und kennen die deutschen Gesetze oft nicht so gut. Manchmal muss man sie auf den Boden der Tatsachen zurückholen, das kenne ich auch von meinem ehemaligen Arbeitgeber.

    Und ja, den Spruch kenne ich - ich wurde mal massiv getäuscht bei einem Immobiliengeschäft, kam da aber glücklicherweise mit einem blauen Auge raus, weil ich ein Ass im Ärmel hatte. Dort gibt es in Deutschland aber leider nur sehr wenige Rechtsmittel um Verträge aufzuheben. Beim Onlinekauf kannst Du ja innerhalb von 2 Wochen schon wegen Nichtgefallen zurücktreten. Wenn Dir falsche oder fehlerhafte Ware zugesendet wurde, musst Du das nicht beweisen, sondern nur glaubhaft versichern und Dir der Verkäufer im Rahmen der Beweislastumkehr das Gegenteil beweisen. Das ist in den meisten Fällen unmöglich, weshalb Du als Kunde am längeren Hebel sitzt. Das wissen leider die wenigsten und lassen sich was vom Pferd erzählen.

    Zum Thema Verallgemeinerung (bezogen auf die Aussagen meiner Vorredner): Selbst wenn bei Amazon 1000 Bestellungen in Deutschland täglich solche massiven Probleme verursachen würden (was arg zu bezweifeln ist), läge das bezogen auf die Gesamtzahl der Bestellungen immer noch unter 1 Promille.

    Einfache Rechnung dazu:

    Amazon hatte zuletzt wohl 44 Millionen Kunden in Deutschland und laut Statista-Zahlen von 2017 (bis dahin kontinuierlich massiv steigend) bestellt jeder Kunde im Schnitt(!) 44 Mal pro Jahr bei denen, damit wären wir bei über 1,9 Milliarden Bestellungen pro Jahr - nur in Deutschland (wohlgemerkt Bestellungen, nicht Pakete). Und das dürften in den letzten Jahren deutlich mehr geworden sein. Aber rechnen wir 1,9 Milliarden Bestellungen pro Jahr, dann sind das über 5 Millionen pro Tag, also wären von 1000 schwerwiegenden Problemen am Tag gerade mal 0,2 Promille der Bestellungen betroffen. Selbst wenn wir davon ausgehen würden, dass die Kundenzahlen übertrieben seien - im Promillebereich bleiben wir wohl bequem. Rein statistisch gesehen ist es also schon verdammt unwahrscheinlich, von solchen Problemen betroffen zu sein. Ich selbst bestelle im Schnitt 1x täglich etwas dort (u.a. auch sehr hochpreisige Artikel), und habe noch niemals unlösbare Probleme gehabt. Es kommt schon mal vor, dass was zurückgeschickt werden muss, nicht lieferbar ist oder irgendein anderes Problem auftritt, aber bisher konnte ich das immer lösen ohne jegliche Rechtsmittel (sogar ohne Androhungen oder auch nur verschärfter Forderungen). Von daher: Verallgemeinerungen wendest Du hier auch an. ;)

    5 Mal editiert, zuletzt von Sybok (4. Mai 2023 um 22:32)

  • Der deutsche Verbraucherschutz (den es so verallgemeinert eben gar nicht gibt - in der Regel sind das selbstorganisierte Vereine, die für den einzelnen sicherlich nicht kostenlos "in den Krieg ziehen") ist in der Regel ein absolutes Lachblatt und kann in der Regel nur mit Basics helfen, die wirklich nur denen helfen, die wirklich komplett keine Ahnung von der Materie haben.

    Amazon interessiert also eine "Drohung mit dem Verbraucherschutz" nicht mal im Ansatz - noch nicht mal die typische "Anwaltsdrohung". Wen soll es da auch interessieren - irgendwelche Supportheinies, die wirklich ganz am Ende der Nahrungskette stehen und sich vermutlich jeden Morgen fragen, weshalb sie überhaupt noch aufstehen? Weiter geht es in der Regel gar nicht durch - selbst die "Kontospezialisten" sind darauf konditioniert im Prinzip alles abzublocken bzw. zu ignorieren. Dazu gibt es unzählige Berichte und wenn man einigermaßen die Amazon-Organisation kennt, dürfte das einem auch der logische Menschenverstand bzw. die Erfahrung sagen.

    Amis kennen die deutschen Gesetze nicht (die nächste Verallgemeinerung) ... Amazon sind mittlerweile in zig europäischen Ländern unterwegs. Die haben ein paar Euros übrig für eine anständige Rechtsabteilung - das kannst du gerne glauben ;)

    "Beim Onlinekauf kannst Du ja innerhalb von 2 Wochen schon wegen Nichtgefallen zurücktreten." Wieder eine Verallgemeinerung, die so formuliert nicht richtig ist. Beim Widerrufsrecht bedingt durch den Fernabsatz gibt es durchaus auch Einschränkungen.

    Die Beweislastumkehr beim Fernabsatzhandel gilt nur im ersten halben Jahr bzw. für "aktuelle Käufe" im ersten Jahr. Ich wüsste aber nicht, für was die Gewährleistung im vorliegenden Fall überhaupt relevant sein sollte.

    Die Behauptung, dass die wenigsten das wissen und sich was vom Pferd erzählen lassen, lassen wir mal so stehen - ich kann sie natürlich nicht widerlegen. Es würde aber wirklich ein sehr trauriges Bild auf einen Großteil der Bevölkerung werfen (wo wir wieder bei meinem Ursprungssatz mit den Basics wären - "Internetführerschein" fällt mir da spontan scherzhaft ein).

    Und selbst wenn es keine 1000 Bestellungen und nur 100 sind - sind diese Menschen dann weniger wert? Darf man sich dann trotzdem einfach so verhalten. Ich glaube kaum, dass das ein valides Argument (für sehr viele Situation) sein kann: "von 10 am Tag läuft es 9 mal glatt - ist doch ein super Schnitt - was wollen Sie eigentlich"...

    Irgendwie eine sehr traurige Auffassung von Recht und Unrecht. Da wundert einen dann auch nicht mehr, dass unsere Gesellschaft da steht, wo sie im Jahr 2023 angekommen ist...