Beiträge von Sybok im Thema „Projekt Balkonkraftwerk“

    Im Februar hatte ich nun schon Tage mit 3-4 kWh, das ist ein Drittel bis knapp die Hälfte des Ertrages, den ich an einem guten Sommertag schaffe. In Summe konnte ich in den Wintermonaten jeweils immerhin etwa ein Fünftel des Ertrages erzielen, den ich in den Sommermonaten hatte. Das finde ich schon recht ordentlich, denn um nennenswert über 10% zu kommen, muss man eigentlich schon Glück haben. Aber man merkt, dass es kein wirklicher Winter war (die Module waren zum Beispiel praktisch nie schneebedeckt) und es jetzt schon langsam wieder interessanter wird.

    Ich bin übrigens gerade in den ersten Vorbereitungen für eine etwas größere Anlage. Ich werde mir eine fertige Paketlösung für etwa 10k holen, selbst auf einem Flachdach installieren (bevor Fragen kommen: ja, das darf man) und die Anlage dann vom Elektriker prüfen und ans Netz anschließen lassen (das darf man nicht). Kostet auf jeden Fall noch mal Geld für den Elektriker, wird aber deutlich günstiger als eine Installation durch den Solarteur.

    Um Notstrom ging es mir bei der Kleinanlage weniger. Das wäre zwar möglich, aber dann bräuchte man einen Akku mit Wechselrichter, und die sind nochmal teurer. 1,6kWh lohnen sich dann aber auch nur begrenzt, zumal der Akku ja nicht immer randvoll ist (was ja auch kontraproduktiv wäre). Für mich war das eher eine Art Versuchsanlage, um Erfahrungen mit der Technik zu sammeln.

    Inzwischen haben wir allerdings auch ein Elektroauto, was den Stromverbrauch natürlich noch mal massiv steigert. Deshalb will ich auch nach wie vor eine größere Anlage installieren, so bis etwa 10kWp. Da muss ich aber noch klären, wie wir das genau machen.

    EFH, 2 Erwachsene 1 Kind, Full-Remote-Job (sprich: Ich bin den ganzen Tag zu Hause), recht viele Geräte inkl. u.a. Luftentfeuchter im Keller. Da kommt man leicht auf 5000kWh und mehr im Jahr. Aber selbst wenn es weniger wäre: 1800-2000kWh im Jahr zu verbrauchen ist nun keine Kunst.

    Bei einem Balkonkraftwerk bzw. einer genehmigungsfreien Kleinanlage gab es niemals eine Einspeisevergütung, die spielt also überhaupt keine Rolle. Sie wäre in diesem Umfang sowieso nicht relevant, weil man niemals auch nur annähernd soviel Einspeisevergütung bekommt, wie der Strom im Einkauf kostet. Ergo optimiert man Kleinanlagen natürlich immer auf Eigenverbrauch, und genau das habe ich getan. Ich verbrauche ca. 90% des produzierten Stromes selbst und senke somit meine Stromkosten sehr merklich. Das macht über ein Drittel unseres bisherigen Verbrauches aus - und unser Verbrauch ist hoch. Bei vielen Haushalten würde diese Menge an Energie mal locker 50% und mehr des Bedarfs decken.

    Eine große Anlage kann man nur schwer so weitgehend optimieren, denn sobald die Energieproduktion zu weiten Teilen den Verbrauch übersteigt, kommt man mit dem Speichern nicht hinterher und muss einspeisen. Und da wird dann die Einspeisevergütung relevant.

    Wenn du so weitermachst ist das Teil in 20 Jahren amortisiert

    Was? Wie kommst Du darauf? Das wird keine 3 Jahre dauern. Bereits jetzt habe ich knapp 300€ Stromkosten gespart (ich zahle derzeit 34ct pro kWh). Und das in 8 Monaten, einschließlich des Winters.

    Eine *niedrige Einspeisequote* heißt nichts anderes, als dass ich den Strom selbst verbraucht habe. Das ist beim Balkonkraftwerk bzw. Kleinanlagen in höchstem Maße sinnvoll, weil man für eingespeisten Strom kein Geld bekommt, bei selbst verbrauchtem Strom aber den Preis des Stromanbieters 1:1 einspart.

    Kostenpunkt: 1500€

    Energieproduktion pro Jahr: 1800-2000kWh

    Preis pro kWh: 30ct (bei mir derzeit 34ct) im "Einkauf" (somit gleichzusetzen mit Ersparnis bei Eigenverbrauch)

    Rechne selbst nach...

    Ohne Akku wären es 500€ gewesen, aber da wäre die Einspeisequote deutlich höher, weil man den Strom nicht so effizient verbrauchen kann.

    Nach längerer Zeit mal wieder ein Update...

    Wenig überraschend hat meine PV-Anlage im Winter relativ wenig Strom produziert. Dennoch bin ich inzwischen in Summe bei knapp 1000kWh angekommen (derzeit 980kWh), wovon lediglich 90kWh eingespeist wurden (davon ungefähr die Hälfte, während wir im Urlaub waren). Die Einspeisequote liegt also klar unter 10%, außerhalb des Urlaubs sogar eher im Bereich unter 5%. Die Eigenverbrauchsquote liegt damit nahe an 90% (exakt habe ich sie nicht ermittelt, es gibt natürlich auch noch ein paar Verluste zu kalkulieren).

    Nun bin ich mal gespannt, wie viel bis zum Stichtag (also ein Jahr nach Inbetriebnahme) noch erzeugt werden kann. Ganz werde ich die unter Idealbedingungen erreichbaren 2000kWh wohl nicht schaffen, aber damit hatte ich gerechnet, da ich in den Morgenstunden leider eine Teilverschattung hinnehmen muss, aber ich rechne mit durchaus 1800kWh aufwärts. Unterm Strich kann sich das Ergebnis auf jeden Fall schon sehen lassen, und die ertragreichen Monate kommen ja erst noch. Abgerechnet wird zum Schluss - aber das schon mal als Zwischenbericht.

    Aktueller Stand: 590kWh erzeugt in 83 Tagen (~7,1kWh pro Tag). Bisher hält sich der Schnitt von 7kWh erzeugter Energie pro Tag also noch ganz wacker.

    Seit Anfang August habe ich 250kWh erzeugt und davon 16kWh eingespeist, das heißt ich konnte die Eigenverbrauchsquote auf 93,6% steigern. Da ginge sicher noch was, aber das ist schon super, vor allem für eine starr zeitlich geregelte Anlage (ich habe kein Energiemanagement verbaut).

    Na grob über den Daumen gepeilt wird es auf das Jahr gerechnet etwa ein Drittel weniger bei den Stromkosten sein (Grundgebühr bleibt natürlich gleich). Wird sich aber schon bemerkbar machen. :-)

    Wer nicht so einen hohen Verbrauch hat wie wir (5500kWh+) könnte damit sicher locker die Hälfte des Jahresbedarfs decken, aber unser Energieverbrauch ist eben nicht ganz so niedrig.

    Der Unabhängigkeitsrechner der HTW Berlin errechnet bei unserer Konstellation (Verbrauch: 5500kWh/Jahr; Peakleistung: 2kWp) etwa 29% Autarkie aus und 81% Eigenverbrauch. Passt also ziemlich gut, beim Eigenverbrauch werde ich sicherlich besser abschneiden (es waren ja bisher schon 85% - inkl. Urlaub). Hängt eben auch vom Lastprofil ab, welches bei uns vermutlich nicht sonderlich typisch ist (da der Verbrauch durch HO über den Großteil des Tages weitgehend gleichbleibend ist und nur nachts merklich sinkt).

    Unabhängigkeits­rechner | HTW Berlin
    Berechnen Sie mit un­se­rem Unabhängigkeits­rechner ganz ein­fach Ih­ren Autarkie­grad, der von der Größe der PV-­Anlage und des Strom­spei­chers ab­hängt.
    solar.htw-berlin.de

    Ich berichte einfach mal hier von meinen bisherigen Erfahrungen mit meiner Anlage, ich hoffe das ist OK.

    Bisher hat die 2kWp-Anlage (mit 1,6kWh-Akku) 340kWh in 48 Tagen erzeugt, ich denke das passt soweit, vor allem wenn man bedenkt, dass sie keinesfalls optimal ausgerichtet ist (3 Module SW, 1 Modul SO, Anstellwinkel ca. 25 Grad). Da der Tagesverbrauch noch nicht komplett optimiert war und wir auch zwischendurch 2 Wochen im Urlaub waren, wurden hiervon 52 kWh ins Netz eingespeist. Ich erwarte dies deutlich zu reduzieren indem ich meine Luftentfeuchter in Keller und Bad von nun an ausschließlich tagsüber betreiben werde (im Automatikmodus, versteht sich). Somit sollte ich die Einspeisung von 15% auf weniger als 5% reduzieren können, da die Geräte tagsüber entsprechend öfter laufen und damit schlichtweg mehr PV-Strom verbraucht wird.

    Ein kleiner Rest wird vermutlich immer eingespeist, wenn man weder eine permanent hohe Grundlast noch eine intelligente Steuerung hat. Eine intelligente Steuerung wird sich allerdings im Endeffekt nicht rentieren, denn es ergibt wenig Sinn, hunderte Euro auszugeben um bestenfalls ein paar Euro zusätzlich pro Jahr zu sparen.

    Bisher bin ich jedenfalls sehr zufrieden und nur umso mehr bestärkt in meinem Vorhaben, nächstes Jahr eine große Anlage zu installieren.

    Das ist schon richtig und musst Du so oder so tun. Ich versuche aber primär ohnehin anfallenden Energieverbrauch in die passende Zeit zu verschieben, statt zusätzlichen Verbrauch zu generieren. Und da man selten für längere Zeit konstant 2kW entnimmt (genau genommen darf man das ja nicht mal so ohne Weiteres über ein Balkonkraftwerk), fällt da in den Mittagsstunden mehr als genug Energie für den Akku ab. Das würde bei 900Wp aber schwieriger werden. Bisher funktioniert es für mich sehr gut, selbst ohne intelligentes Energiemanagement, welches die neuen Speicher mitbringen. Da wird dann der Akku automatisch zu den bestmöglichen Zeiten geladen und entladen (wofür auch der Energieverbrauch überwacht wird).

    Ich kann damit tatsächlich bedeutend mehr Energie selbst verbrauchen obwohl ich den ganzen Tag zu Hause arbeite. Der Grund ist ganz einfach, dass Du bei 2kWp in den Mittagsstunden spielend bedeutend mehr Energie erzeugst, als Du momentan verbrauchst. Funktioniert aber wie gesagt nur durch das Overpaneling, ansonsten wäre es sehr ineffizient.

    Moin! Ja, die Wechselrichter wie auch die Speicher sind meistens wetterfest und temperarbeständig, man sollte sie aber dennoch vor direkter Sonneneinstrahlung schützen, da vermeidbare, zusätzliche Wärme für Elektronik nie gut ist. Beim Speicher kann das sogar die Leistungsfähigkeit beeinträchtigen.

    Die Speicher werden sicher noch günstiger, aber wenn man Einspeisung und Verbrauch gut plant, dann hat man so ein Set wie meines (2kWp+1,6kW Speicher) auch in 3 Jahren wieder drin. Allerdings lohnt sich ein Speicher nur bei Overpaneling, also wenn man merklich mehr als 800Wp Modulleistung installiert. Bei 900Wp lohnt er sich nur, wenn man eine sehr geringe Grundlast hat. Man muss ja bedenken, dass die Spitzenleistung eher nur zur Mittagszeit ankommt und irgendwie muss der Akku ja auch geladen werden.

    Alles in allem sicher ein gutes Einstiegsset, Hoymiles-Wechselrichter sind auch sehr gut im Wirkungsgrad (habe ich selbst auch).

    Zum Thema Balkonkraftwerke kann ich die Youtube-Kanäle vom Akkudoktor und vom Fachwerker empfehlen.