
Ich war den Großteil der Woche leider krank, darum erst heute der Post über den Film vom Sonntag: „Das Haus an der Friedhofmauer“ (1981) von Lucio Fulci.
Kurzreview
„Diese Puppe ist abscheulich, sie macht mir Angst!“
Fulcis herausragendes Können, mit meist notdürftig zusammengeleimter Handlung dennoch Spannung und eine immens dichte Atmosphäre zu erzeugen, zeigt sich beim Haus an der Friedhof(s)mauer erneut. Das ist eine bemerkenswerte Kunst, welche heutzutage sehr in Vergessenheit geraten ist, jedoch in gleich mehreren Filmgenres bitter nötig wäre.
Der Augen-Fetisch der italienischen Horror-Ikone schlägt sich in sehr vielen hübschen Nahaufnahmen der Schauspieler nieder, was ich persönlich einfach nur liebe. Eine Handvoll Dolla.. äh ... interessante Kameraperspektiven gibt es hier zwar – man denke die vielen Großaufnahmen, den POV-Shot mit dem Kaffeetablett und die Killer-Perspektiven mit gezückter Waffe –, aber mir fehlt da noch so ein richtig krasses Brett, etwa eine Plansequenz.
Direkt in den ersten Minuten fesselt mich das Synthie-Theme, mehr noch als in anderen Fulci-Filmen. Dieser Italian Progressive Synthpop – oder wie man das bezeichnet – hat es mir schon immer sehr angetan.
Die Bluteffekte sind nicht von schlechten Eltern, die rote Farbe ist endlich einmal dunkel und nicht so künstlich hell wie früher. Außerdem genieße ich den sich steigernden Aufbau bis dahin. Durch die Geräuschkulisse mit dem gequälten Kindergejammer undefinierbaren Ursprungs in der alten Villa, sind die Nerven gespannt wie Drahtseile. Bis dann das Blutvergießen im Großformat gezeigt wird, die Kamera dabei meist ruhig und dann noch untermalt von diesem epischen Soundtrack.
Apropos Villa, der Drehort ist gut gewählt. Die Buntglasfenster sind nur leider in sehr wenigen Einstellungen im Sonnenlicht zu bewundern, auch der angrenzende Friedhof wird leider selten genauer gezeigt. Da hätte ich mir mehr erwartet, immerhin hat man alles aus dem Kellereingang herausgeholt, ohne es mit irgendwelchen Zombies zu sehr zu übertreiben. Es fühlt sich eher wie ein Slasher-Film an, wie da eine nach der anderen Person gemeuchelt wird.
Gesehene Fassung: Uncut 4K UHD HDR Blu-ray mit deutscher Synchro
Cover
Screenshots
Alle meine Screenshots gibt es hier, stöbert gerne mal durch:
