Gestern/Heute gesehen: „Wrong Turn“ (2003) von Rob Schmidt.
Kurzreview
„Weißt du, warum ich dich so wahnsinnig liebe, Scott? Man kann dich so schön verarschen.“
Hektisches Kameragewackel, lahme Effekte und ein Handlungsbogen wie aus einer mittelmäßigen TV-Produktion.
Von Anfang bis Ende ist das Gezeigte irgendwie nur halbgar, dabei verspricht der Saw-ähnliche Vorspann mit all den flackernden Bildwechseln unterbewusst ein Werk von höherer Güteklasse. Mit fröhlicher Hobbit-Musik begleiten wir die kleine Truppe zukünftiger Opfer auf ihrem Weg durch den Wald. Es gibt keine Charakterentwicklung, sie sind so austauschbar wie die grünen Blätter an den Bäumen.
Manche wenige Einstellungen lassen auf einen, der eigentlich schönen Umgebung würdigen, Szenenaufbau hoffen. Doch stattdessen bekommen die Zuschauer uninspirierte, teils mit CGI garnierte Bilder präsentiert, bei denen keine Sekunde nur die Landschaft genossen werden kann, abseits von Hubschrauberaufnahmen knallgrüner Wälder. Nein, es sind immer nur die Prota- oder Antagonisten im Bild; vielleicht hatte man Angst, wir könnten sie bei zu wenig Screentime sofort wieder vergessen. Leider erwischt es die geile Rothaarige schon weit am Anfang, sodass mein favorisiertes Final Girl direkt aus dem Rennen war.
Andauernd ist die (nicht sonderlich scharfe) Kamera in Bewegung, es bleibt keine Zeit zum Verweilen oder Orientieren in kritischen Situationen. Action wird schnell, schnell abgehandel und die Effekte sind selbst bei der kurzen Sichtbarkeit nur als bestenfalls mittelmäßig zu bewerten. Neben den inzestgeschädigten Fackelträgern im Wald, deren Make-up immerhin ganz okay ist, den hübschen orangen Knicklichtern auf dem hölzernen Aussichtsturm und der POV-Perspektive unter dem Bett in der gammeligen Hütte, gibt es keine sonderlich interessanten Szenen.
So ganz ohne reißerische Effekte, spannende Inszenierung, liebenswerte Charaktere oder zumindest eine gewisse Menge nackter Haut, ist dieses Machwerk einfach belanglos. Dann endet es auch noch wortwörtlich, wie es beginnt – mit einem Cliffhanger.
Gesehene Fassung: Blu-ray mit deutscher Synchro
Cover
Screenshots
Alle meine Screenshots gibt es hier, stöbert gerne mal durch:
