Beiträge von Berny23 im Thema „Schrittweiser Umstieg auf Linux – Software-Alternativen finden, Gaming und mehr“

    Da ich gestern/heute von Spotify auf Tidal gewechselt habe, hier eine super einfache Lösung für Linux. Es gibt nämlich leider keine offizielle Linux-App und in Firefox wird wegen DRM nicht die höchste Qualität angeboten.

    Einfach „TIDAL Hi-Fi“ als Flatpak (oder anders) installieren. Das ist eine benutzerfreundliche Electron-Anwendung mit Widevine-Unterstützung (DRM), die mit der Chromium-Engine den offiziellen Web-Player anzeigt. Die App ermöglicht also höchste Qualität (Max) und hat zahlreiche Extra-Funktionen, die in der Web-Version sonst fehlen.

    Hier seht ihr die App mit geöffneten Qualitätseinstellungen (unten rechts):

    Ich empfehle dringend, gleich in den Einstellungen der Electron-App (Rechtsklick aufs Symbol in der Kontrollleiste, dann Settings) ein paar Dinge umzustellen. Die rot umrandeten Einstellungen würde ich so empfehlen, wie sie im Screenshot zu sehen sind.

    Falls ihr euch fragt, was MPRIS bei der letzten Markierung bedeutet: Damit integriert sich der Player in Linux (egal, welche Desktopumgebung). Ihr kennt das vermutlich von Android, dass man dann global über eine einheitliche Systemoberfläche in der Benachrichtigungsleiste den Player steuern kann. Das kann Linux auch schon lange, also per Tastendruck oder Klick steuern (Start/Stopp, Weiter/Zurück, Shuffle, Wiederholen, Spulen). Damit kann man auch z. B. beim Zocken Musik-Apps steuern oder in KDE Connect fernsteuern.

    Bei KDE Plasma sieht man das hier in der Kontrollleiste. Bei GNOME oder anderen Umgebungen könnte das auch woanders sein.

    Hier meine Anleitung, wie man alte PhysX-basierte Windows-Spiele mit der GPU statt CPU rendern lässt. Das ist sehr schwer herauszufinden gewesen, also teile ich meine Erfahrung hier mit euch.

    1. Aktuelles Release herunterladen: https://github.com/SveSop/nvidia-libs/releases
    2. In den Download-Ordner (oder besser einen dauerhaften Ort) entpacken und ein Terminal öffnen.
    3. Diesen Befehl ausführen (vorher Nutzernamen, Spiele-ID, Version von nvidia-libs anpassen!): WINEPREFIX="/home/berny23/.local/share/Steam/steamapps/compatdata/200260/pfx/" ~/Downloads/nvidia-libs-0.8.1/setup_nvlibs.sh install
    4. Diesen Befehl ausführen, wenn du Protontricks als Flatpak installiert hast (hier Spiele-ID anpassen): flatpak run com.github.Matoking.protontricks 200260 -q physx
    5. Stattdessen diesen Befehl ausführen, wenn du Protontricks als natives Paket installiert hast (hier Spiele-ID anpassen): protontricks 200260 -q physx
    6. Fertig! Dein Spiel sollte nun die GPU für PhysX nutzen. Ich habe überhaupt KEINE Umgebungsvariablen mit Proton Experimental dafür gebraucht.

    Achtung: Die DLL-Dateien werden nicht kopiert, sondern verlinkt. Also darf der entpackte Ordner nvidia-libs nicht verschoben oder gelöscht werden.

    Quelle ist mein Reddit-Post hier: https://www.reddit.com/r/linux_gaming…rkham_city_rtx/

    Vergleichs-Screenshots (CPU ~36 FPS vs. GPU ~300 FPS) folgen.

    Screenshot mit CPU-Rendering in FluidMark (Ryzen 7 9800X3D):

    Screenshot mit GPU-Rendering in FluidMark (RTX 4090):

    Screenshot mit GPU-Rendering im Batman-Arkham-City-Benchmark (PhysX auf High und FPS auf 144 limitert):

    Kurzer Tipp an die Nutzer des Backupprogramms „Back In Time“, wie ich einer bin.

    Man kann die Root-Version mit dem korrekten Nutzer-Theme (inkl. Dark Mode) nutzen, wenn man im Menü-Editor von KDE Plasma die zu startende Anwendung des Eintrags auf "/usr/bin/backintime-qt" anstatt "/usr/bin/backintime-qt_polkit" setzt. Dann muss man dort noch im erweiterten Tab den Haken bei "Mit anderer Benutzerkennung ausführen" setzen, ohne gesetzten Benutzernamen wird dann der Root-Nutzer verwendet.

    Zuletzt sollte noch die Theme-Konfiguration des aktuellen Nutzers in den Ordner des Root-Nutzers kopiert werden:

    Code
    sudo cp ~/.config/kdeglobals /root/.config/

    Am Ende sieht das Programm dann sehr hübsch aus und folgt dem restlichen System-Thema, inklusive Farben und Icons. Links Back In Time, rechts Dolphin zum Vergleich.

    Hier ist ein Tipp für die Gamer (also alle Leute hier ^^). Man kann seinen Kernel auch ohne erneutes Kompilieren leicht verbessern, oft auch wirklich in Spielen spürbar.

    Vor der Änderung hatte ich in GTA 5 zwar auch hohe FPS, dafür beim Bewegen aber instabile Frametimes. Das kann dann leicht ruckelig wirken, auch ohne sichtbaren FPS-Einbruch. Nach der Änderung und einem Neustart läuft GTA (und sehr wahrscheinlich andere Spiele auch) mit extrem stabilen Frametimes, im Graphen von MangoHud sieht man dann kein Stottern mehr, sondern eher eine glatte Welle.

    nowatchdog nvme_load=YES nvidia-drm.modeset=1 nvidia_drm.fbdev=1 loglevel=3 amd_iommu=on iommu=pt mitigations=off preempt=full gamemode=1

    Grün markiert sind die Gaming-Verbesserungen, rot markiert die Parameter für virtuelle Maschinen auf AMD, blau markiert die NVIDIA-Parameter und orange markiert sonstige Parameter.

    Die Mitigations zu deaktivieren, kann je nach CPU-Modell 1 % bis 15+ % bessere Leistung liefern, indem Software-Fehlerbehebungen für das Modell deaktiviert werden. Diese sind im Desktop-Betrieb ziemlich unnötig, solange man vertrauenswürdige Software nutzt (sollte ja sowieso immer so sein). Der Preempt-Parameter aktiviert die Möglichkeit, nahezu alle Kernel-Aufrufe zu unterbrechen, um nahezu Echtzeit-Verarbeitung zu ermöglichen. Das verringert die Latenz (nützlich auch bei Audio-Software, denke ich) und hat in meinem Fall vermutlich zu den deutlich stabileren Frametimes geführt.

    Falls jemand nicht weiß, wohin damit:

    1. Mit Root-Rechten die Datei /etc/default/grub bearbeiten und in der Zeile GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT= die Paramter ergänzen, die noch nicht drin stehen.
    2. Grub-Config neu erstellen lassen: sudo grub-mkconfig -o /boot/grub/grub.cfg
    3. Neu starten.

    Ich habe mir jetzt mal in meiner Shell (zsh) diese tolle Erweiterung für eine bessere Suche in der Historie (Strg + R) installiert: https://github.com/joshskidmore/zsh-fzf-history-search

    :whistling:

    Installation ist mit zinit sehr einfach. Zuerst habe ich mir zinit aus dem AUR installiert (yay -S zinit), dann in meine Datei ~/.zshrc Folgendes fürs Laden des Plugins und schnelleren Start von zsh geschrieben:

    # zinit zsh plugin manager (via AUR) 
    source "/usr/share/zinit/zinit.zsh" 
    zinit ice wait lucid 
    zinit light joshskidmore/zsh-fzf-history-search

    CUDA-Z verwendet uralte Methoden, um mit der CUDA-Library von NVIDIA zu interagieren (hier „compute_30“). Auf moderner Hardware kann ich das dadurch nicht mal builden:

    Stattdessen habe ich hier mal meine Werte unter Arch Linux mit mixbench-cuda gemessen:

    Das Ergebnis mit RTX 4090 ist nach der Tabelle (und weiteren Testläufen) ungefähr:

    Single Precision: 80 bis 84 TFLOPS

    Double Precision: 1,1 TFLOPS

    Kleines Update zu meiner Musik-Sammlung. Für Filme und Serien nutze ich bereits meinen privaten Jellyfin-Server im Heimnetzwerk. Darin lagere ich jetzt auch Musik, sodass FLAC meinen PC-Speicherplatz nicht mehr tangiert.

    Und eine sehr tolle Überraschung; der von mir vorgestellte Musikplayer Tauon Music Box unterstützt nativ Jellyfin-Streaming! :love::love::love:

    (Die lokale Adresse im Screenshot ist natürlich nur der Standardwert und nicht meine eigentliche.)

    Hier ist mein Generator für die Hauptmusiksammlung (lokal auf dem PC und Jellyfin zusammen). Denn für Jellyfin sollte man eine separate "Playlist" in Tauon Music Box anlegen, die hiermit dann aber in eine gemeinsame "Playlist" (also Sammlung) zusammengeführt, aber eben trotzdem nur gestreamt und nicht heruntergeladen wird.

    Hier ein Tipp an alle Liebhaber anpassbarer Musik-Player, die eine Alternative zu MusicBee unter Linux suchen: Tauon Music Box

    Link: https://tauonmusicbox.rocks/

    Screenshot meines angepassten Layouts:

    Die Suchfunktion ist die beste, die ich jemals in einem Mediaplayer gesehen habe:

    Und mit F5 lässt sich eine hübsche Visualisierung des aktuellen Albums und Lieds anzeigen, auf Wunsch auch mit Lyrics (aus Datei oder Internet geladen).

    Hier rechts die Lyrics:

    Zuletzt noch die unglaublichen Möglichkeiten, seine Playlists (automatisch) zu sortieren und filtern:

    Kleines Update von mir, aber mit großen Vorteilen für den „Workflow“. Das KWin-Skript für echte, automatische Tiling-Funktionalität ist jetzt endlich brauchbar unter KDE Plasma 6!

    Vorher wurden Vollbildspiele fälschlicherweise als Fenster ins Tiling aufgenommen, auch gab es keine Tastatur-Shortcuts und keine verschiedenen Layouts (Binary Tree, Half, KWin, Monocle, Three Column) – all das gibt es jetzt in der neuesten Version.

    Link: https://github.com/zeroxoneafour/polonium

    Jetzt bin ich von Steam Flatpak auf natives Steam (Arch-Repository) umgestiegen, weil MangoHud einfach von einem Tag auf den anderen nicht mehr funktioniert hat. In anderen Flatpak-Anwendungen geht es aber (ist auch installiert als Flatpak), aber Steam will kein Spiel mit MangoHud starten, obwohl der Befehl erkannt wird, die Blacklist kein Wine etc. enthält und alle nötigen Variablen gesetzt sind. :/

    Zum Glück läuft der Umstieg problemlos innerhalb weniger Sekunden, weil ich bereits vorher einen Symlink von ~/.steam/ zu ~/.var/app/com.valvesoftware.Steam/ erstellt habe.

    Nun ist es vollbracht, mein zweiter Distro-Wechsel. Diesmal auf EndeavourOS, eine Arch-basierte Distro.

    Nach dem Kopieren meines alten Home-Ordners via BackInTime-Backup und der Installation aller Programme über pacman und yay laufen jetzt die Spiele und fast alle andere Software wieder wie vorher.

    Grund für den Umstieg war einerseits KDE Plasma 6, andererseits die zunehmende Anzahl an aufgezwungenen Snaps durch Ubuntu/Kubuntu, die in der Zukunft noch mehr werden sollen. Ich lasse mich da nicht wieder auf so eine Gängelung ein, denn deswegen bin ich ja ursprünglich von Windows abgewandert.

    Warum nicht Vanilla-Arch? Als Übung und Challenge habe ich auf meinem Medion-Laptop bereits Arch auf dem harten Weg, ohne Installer-Skript oder GUI, installiert. Das hat dann letztlich auch geklappt, aber jeden Furz selbst anschließend noch installieren zu müssen auf meinem Desktop-PC hätte mich in den Wahnsinn getrieben. EndeavourOS hat da eine gute Grundkonfiguration für diverse Desktopumgebungen, aber ohne zu viel Bloatware.

    Großartige Nachrichten: Ein Downgrade auf den NVIDIA-Treiber 535.154.05 behebt das Flackern bei (fast) allen XWayland-Spielen und -Programmen!

    Nicht vergessen, auch die Flatpak-Treiber zu installieren. ;)

    Code
    flatpak install org.freedesktop.Platform.GL.nvidia-535-154-05
    flatpak install org.freedesktop.Platform.GL32.nvidia-535-154-05

    Bei Minecraft lässt sich das schön testen, da gibt es unter Wayland sonst immer extremes Flackern mit Schwarzbild alle paar Frames. Jetzt passt erstmal alles wieder: